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Kanada 2016: Tag 1 – Wir sind wieder da!

Rödermark, 15.08.2016, 07:00 Uhr
Der Wecker spielt auf programmierten Befehl unser Aufwachlied. Es ist soweit. Endlich geht es wieder los… nach Kanada!

Wer unseren Blog bereits im letzten Jahr verfolgt hat, weiß, wie sehr wir uns auf die neue Tour durch Nordamerika gefreut haben. Der Kanada-Virus hat uns vor genau 1 Jahr gepackt und nicht mehr losgelassen. Zu schön und zu beeindruckend war das, was wir in den 3 Wochen zu sehen bekamen. Direkt nach der Rückkehr haben wir im vergangenen Jahr den neuen Urlaub gebucht. Dankbar für die Erfahrungen, die wir bei der geführten Tour gemacht hatten, entschieden wir uns diesmal, die neue Tour auf eigene Faust zu machen. Bei der Buchung bauten wir  aber erneut auf ein Komplettpaket vom Anbieter CRD aus Hamburg. Flüge, Hotels und Truck-Camper… alles aus einer Hand. Entgegen der luxuriösen und großen Campervariante im letzten Jahr sollte es für uns die 2-Mann/Frau Lösung in Form eines Trucks mit Campingaufsatz sein. Wir hatten dieses Model bei unserem Guide im letzten Jahr kennengelernt und es sollte auch für uns ausreichend sein.

Nach dem Frühstück wurden die letzten Sachen verpackt und die Koffer und Taschen an der Wohnungstür bereitgestellt. Bereits am Vortag hatte ich das Taxi zum Flughafen für 10 Uhr bestellt. Es kam gewohnt pünktlich und die Fahrt nach Frankfurt dauerte keine 30 Minuten. In der Halle von Terminal 1 suchten wir zunächst eine Kofferverpackstation auf. Einer unserer Koffer hatte die letzte Reise nicht ganz unbeschadet überstanden. Den kleinen Riss entdeckten wir allerdings erst jetzt beim erneuten Packen und um auf Nummer sicher zu gehen, ließen wir ihn mit Folie umwickeln. Dann ging es umgehend zum Check-In. Aber so einfach ist das ja heute alles nicht mehr. Die Hälfte der Check-In-Arbeit muss man heute selber erledigen. Wer den Online-Check-In am heimischen PC noch erfolgreich ignoriert hatte, musste spätestens jetzt einsehen, dass es kein Entrinnen gab. Wir wurden vom Lufthansapersonal freundlich aufgefordert den notwendigen Check-In an den dafür aufgestellten Terminals vorzunehmen. Widerstand zwecklos.
Mit allen Buchungsunterlagen und unseren Reispässen bewaffnet machten wir uns ans Werk und brauchten dann doch mitten im Vorgang Unterstützung da der elektronische Check-In-Sklave sich weigerte Dani’s Reisepass zu erkennen und einzulesen. Eine Lufthansa-Frau übernahm diesen hürdenreichen Part und schließlich waren alle Angaben erfolgreich eingegeben und die notwendigen Papiere ausgedruckt. Damit ging’s dann weiter zum Schalter, wo wir noch unser 3. Gepäckstück bezahlen und dann zusammen mit den anderen Koffern aufgeben konnten. Einer der Koffer weigerte sich zunächst die Reise anzutreten, in dem er sich kurz hinter dem Schalter auf dem Gepäckband verkeilte. Ein Techniker musste  gerufen werden, um das störrische Gut auf den rechten Weg zurückzubringen. Wir verließen schon vorher den Tatort und steuerten den Sicherheitscheck an. Nach erfolgreicher Kontrolle war unser nächster Gang in den Duty Free-Bereich. Die teure Anschaffung von alkoholischen Getränken vor Ort in Kanada galt es diesmal zu umgehen. Zu meiner Freude gab es ein schönes Whisky-Angebot und so wanderte eine Flasche „Ardbeg 10“ als erstes in den Einkaufskorb. Wenig später wurde sie von einer Flasche Bacardi-Rum zur Kasse begleitet.

Ein obligatorischer Kaffee und ein kleiner Snack sollten die Wartezeit bis zum Abflug verkürzen. Anschließend passierten wir die elektronische Passkontrolle und machten uns dann auf die Suche nach der nächsten Zollstelle, um die komplette Fotoausrüstung vor der Wiedereinreise nach Deutschland bestätigen zu lassen. Entgegen der Hinweise aus dem letzten Jahr, war diesmal die von mir vorbereitetet Bescheinigung gar nicht notwendig. Ich könnte im Bedarfsfall alles mit den Kaufbelegen aus Deutschland regeln, erklärte mir der Beamte. OK, sollte mir auch Recht sein.

Gate B26 war unser nächstes Ziel. Einen kurzen Fußmarsch durch die schier endlosen Gänge des Frankfurter Flughafens später suchten wir uns freie Plätze im dortigen Wartebereich.  Als unser Flug aufgerufen wurde, packten wir unsere Sachen und stiefelten zum Gate. Erneut wurden unsere Tickets und Ausweise abgeglichen. Anschließend wurden wir in einen anderen Wartebereich geschickt. Eine lange Schlange bildete sich vor dem Gate. Wir betrachteten das chaotische Schauspiel aus der Ferne. Als dann das Boarding endlich begann, reihten wir uns ein und mussten dann mit ansehen, wie einige Passagiere an den elektronischen Zugängen scheiterten. Eins der beiden Terminals hatte seinen Dienst selbständig eingestellt und verweigerten jeden Zutrittsversuch. Es dauerte also alles etwas länger zumal auch das Gate-Personal nicht im Stande war das Terminal zu neuem Leben zu erwecken.
Dann waren wir an der Reihe. Aber auch das funktionierende Terminal verweigerte uns den Durchmarsch. Personal eilte herbei, versuchte es erneut und musste feststellen, dass es scheinbar Probleme mit unseren Tickets gab. Wir wurden dann quasi ausgeschleust, so dass nachfolgende Passagiere ihr Glück versuchen konnten. Sie hatten keine Probleme. Wir beobachteten dann aus unserer Warteposition, wie eifrig mit unseren Tickets und Ausweisen im System gearbeitet wurde. Warum wurde uns der Zutritt verweigert? Gab es Probleme mit den Koffern? War doch noch ein Haftbefehl offen? Man weiß es nicht. Nach ca. 10 Minuten wurden uns die Unterlagen wieder ausgehändigt und siehe da, die grüne Lampe ging an, wir konnten passieren. Puh!

Im Flieger dann der übliche Stau bis man endlich seinen Sitzplatz erreicht. Wir hatten Fenster- und Mittelplatz gewählt, d.h. neben uns am Gang saß noch jemand. In unserem Fall eine kleine ältere Frau mit Migrationshintergund. Wie sich später herausstellte eine Iranerin mit kanadischem Pass. Da es mit ihren Englischkenntnis nicht rosig aussah, musste ich ihr beim Ausfüllen des Einreiseformulars, dass einem während des Fluges ausgehändigt wird und was bei der Einreise vorzeigt werden muss, behilflich sein. Mir schleierhaft, wie sie ohne ausreichende Englischkenntnisse zum kanadischen Staatsbürger ernannt werden konnte. Aber sei’s drum, wir sind ja gerne hilfsbereit und mit Händen und Füßen kommunziert es sich international bekanntlich auch ganz gut. Der Flug verlief ohne Zwischenfälle und das Lufthansa-Unterhaltungsprogramm half einem die Flugzeit von knapp 10 Stunden zu überbrücken.

Um 14:30h Ortszeit setzte unsere Maschine auf der Landebahn des Flughafen in Vancouver auf. Das bereits bekannte Prozedere der Einreisekontrolle war keine wirkliche Hürde und danach galt es nur noch auf unsere Koffer zu warten. Immer wieder schön, wenn man seine Koffer vollständig und wohlbehalten vom Band nehmen kann. Wir warteten anschließend draußen ca. 20 Minuten auf den Transferbus zum Sandman Signature Hotel und betraten dann gegen 16h Uhr die Eingangshalle des Hotels.

Um noch so viel wie mögliche vom Rest des Tages nutzen zu können, machten wir uns nur kurz frisch und ließen uns dann an der Rezeption ein Taxi rufen. Die Fahrt sollte nur bis zur nächsten Station des Vancouver Skytrain gehen. Die Haltestelle „Bridgeport“ lag ca. 10 Minuten entfernt  und von dort fuhren mit der Bahn bis „Yaletown-Roundhouse“. Die Haltestelle kannten wir noch vom letzten Jahr. Das Wetter war sommerlich und so schlenderten wir die uns bekannte Hafenrunde. Die schönen Erinnerungen ans letzte Jahr kamen unweigerlich hoch und wir genossen es einfach wieder da zu sein und neue Erinnerungen in uns aufzusaugen. Die uns bekannte Runde war ca. 7km lang und so waren wir gute 2 Stunden inkl. diverser Fotostopps unterwegs. Eigentlich wollten wir zum Abschluss am Restaurant „The Mill“ etwas essen aber leider mussten wir feststellen, dass es nicht nur hier ziemlich voll war. Auf einen freien Tisch hätten wir lange warten müssen. Irgendwie war durch die Zeitverschiebung der ganz große Hunger aber auch schon verflogen und so entschieden wir uns zur Rückfahrt zum Hotel ab „Waterfront“ bis „Bridgeport“. Von dort mit dem Taxi wieder zurück zum Hotel. So langsam waren wir auch richtig platt. Nach deutscher Zeit waren wir inzwischen auch knapp 24 Stunden auf den Beinen. Um ca. 21h Vancouver-Zeit knipsten wir das Licht aus und freuten uns auf den nächsten Tag. Ziemlich schnell landeten wir im Land der Träume. Gute Nacht, Vancouver!

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4 Kommentare

  1. Andreas Kossmann 16. Oktober 2016 — Autor der Seiten

    Hi!
    Wir sind mit dem Truck Camper gut zurecht gekommen. Aber so ein Van wäre vielleicht auch mal eine Option.

  2. Andreas 16. Oktober 2016

    Hallo Andreas,
    noch jemand der infiziert ist! Schöner Bericht. Es ist schon erstaunlich, wie viel Aufwand man mittlerweile betreiben muss um nur nach Nordamerika zu fliegen. Wir hatten 2007 in Kanada einen Wide Body Van, der war auch nicht so teuer wie ein Wohnmobil, aber man konnte dennoch nach hinten durch.

  3. Andreas Kossmann 4. Oktober 2016 — Autor der Seiten

    Hallo Claus!
    Unsere Tour bestand diesmal aus 50% neuen und 50% bekannten Orten (Jasper, Banff, Waterton). Da wollten wir unbedingt nochmal hin.
    Gegenüber der Tchibo-Tour haben wir ein paar hundert EUR beim Camper gespart (Truck mit Aufsatz statt großes Mobil). Aber im großen ganzen hielten sich die Kosten in der Waage.

  4. Claus Peters 4. Oktober 2016

    Hallo Andreas, ich erwarte schon die nächsten Berichte.
    Wir waren 2013 mit Andreas unterwegs, wollten aber nicht noch mal die selbe Tour fahren.
    Wie sah es denn mit den Kosten aus verglichen zur Tchibo-Buchung. War es wesentlich preiswerter?

    Gruß Claus

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