Nach dem Frühstück wurden schnell die Pferde gesattelt denn heute lag eine etwas längere Tour vor uns. Von Nanaimo aus ging es einmal quer über die gesamte Insel rüber an die Westküste ins kleine Städtchen Tofino. Die Verabschiedung von unserer Gastgeberin June war sehr herzlich. Wir haben uns in ihren 4 Wänden aber auch super wohlgefühlt. Und… wir sollten sie nochmal wiedersehen. Aber dazu am Ende mehr…
Der Weg von Nanaimo nach Tofino führte uns ein zweites Mal am MacMillan Provincial Park und Cathedral Cove vorbei. Da unser erster Versuch zwei Tage zuvor ja an Überfüllung gescheitert war nutzten wir jetzt die Gunst der frühen Stunde und hielte an. Man fühlt sich wirklich winzig wenn man zwischen diesen riesigen Bäumen hindurchschlendert. Wir genossen den kleinen Rundgang durch die Natur und setzten dann unsere Fahrt gen Westen fort.
Nachdem wir Port Alberni durchquert hatten sagten wir der Zivilisation „Good Bye!“. Die nächsten 100km hatten nur allerfeinste kandadische Natur zu bieten und das bei herrlichstem Wetter. Jeder Berg, jeder See auf der kurvenreichen Strecke ließ unsere Herzen vor Freude hüpfen.
Zur Mittagszeit erreichten wir Tofino. Am Ortseingang legten wir im „Tuff Beans Coffee House“ eine Pause ein. Nach einem leckeren Kaffee wollten wir dann erstmal unsere nächste Unterkunft suchen, auch wenn uns bewusst war, dass sie wahrscheinlich noch nicht frei sein würde. Das Haus war schnell gefunden aber wie vermutet musste uns die Besitzerin noch ein wenig vertrösten. Sie war noch dabei die Ferienwohnung auf Vordermann zu bringen. Kein Problem für uns. Ab zum Strand.
Aber vor den kanadischen Strand hat der liebe Gott ganz viele Bäume gepflanzt. So auch vor den von mir auserkohrenen Toquin Beach. Rund 700m allerfeinster Single Trail durch den Wald lagen vor uns. Jeder Meter ein Genuss. Der Strand begrüßte uns stürmisch. So früh am Tag auch noch recht frisch. Aber es war herrlich. Schon jetzt wollten wir hier nicht mehr weg. Insgesamt verbrachten wir ca. 1 Stunde rund um den Tonquin Trail bevor wir zurück in die Stadt fuhren. Nach einer kurze Schlendertour am Hafen entlang steuerten wir dann nochmal unsere Unterkunft an. Jetzt war sie bezugsfertig und wir wurden ein weiteres Mal positiv überrascht. Auch hier hatten die Bilder auf dem Buchungsportal nicht zuviel versprochen. Wir packten aus um wenig später bereits den nächsten Strand anzufahren.
Der Chesterman Beach liegt quasi vor den Toren der Stadt. Ein kleiner Parkplatz war schnell gefunden und wir brauchten nur wenige Fußmeter bis zum Strand. Und dann gab es nur noch ein großes WOW! Wir waren beide überwältigt. Vor uns erstreckte sich ein traumhafter riesiger Sandstrand. Dazu blauer Himmel und warmer Sonnenschein. Wer will denn hier freiwillig wieder weg!? Wir jedenfalls nicht. Wir ließen uns am Strand treiben, vergaßen die Zeit und genossen einfach den schönen Augenblick. Bis sich in uns der kleine Hunger meldete. Dabei wurde uns bewusst, dass wir erstmal die Vorräte noch etwas aufstocken mussten. Also verließen wir diesen Traumstrand und fuhren zum Supermark nach Tofino.
Zurück in unserer Unterkunf wurde dann erstmal was gegessen. Dabei fiel uns zum ersten Mal auf, dass wir gar keinen Fernseher hatten. Nicht, dass wir ihn unbedingt gebraucht hätten aber gelegentlich läuft sowas schon mal als Hintergrunduntermalung. Der Abend wurde dann wie so oft damit verbracht die Familie daheim mit News und Bildern zu versorgen. Und ganz wichtig: Die Bilder des Tages sichern! Übrigens hatte Dani irgendwann im Laufe des Tages bemerkte, dass sie in Nanaimo eine Jacke im Schalfzimmerschrank vergessen hatte. Daher nahm ich am Abend nochmal Kontakt zu June auf. Sie hatte die Jakce bereits gefunden. Wir vereinbarten, die Jacke dann abzuholen, wenn wir in ein paar Tagen den Weg zur Fähre nach Nanaimo einschlagen würden. Und dann hieß es auch schon zum ersten Mal: „Gute Nacht, Tofino!“.