Das erste Ausflugsziel des heutigen Tages war eine Kleinstadt rund 50km südlich von Nanaimo, die den nicht weniger klangvollen Namen Chemainus auf dem Ortseingangsschild trägt. Die für Touristen anziehende Besonderheit dieser Stadt sind die vielen Wandmalereien, mit denen die Hauswände vieler Gebäude verziehrt sind. Und wir sprechen hier wirklich von vollflächigen Bemalungen, die eindrucksvoll im Stande sind ganze Geschichten zu erzählen. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten, ganz gemütlich, wie immer. Ein Parkplatz war in der Kleinstadt schnell gefunden. Vom Info-Center der Stadt aus, machten wir uns auf den kleinen aber feinen Rundgang, der uns an allen sehenswerten Hauswänden vorbeiführte. Wirklich beeindruckende Werke, die alle eine Geschichte aus der Vergangenheit der Stadt erzählen. Vor allem beeinflusst durch die im Ort ansässig gewordenen Japaner. Nach dem Rundgang bei herrlichstem Wetter gönnten wir uns ein Sandwich in einem kleinen Eckcafe. Anschließend fuhren wir zurück nach Nanaimo, um auch diese Stadt mal etwas näher kennenzulernen.
Wir fanden einen Parkplatz am hafennahen Shoppingcenter. Der Hafen war dann nur noch wenige Fußminuten entfernt. Wir schlenderten weiter den Fußweg am Hafenbecken entlang und genossen die Aussicht auf Wasser, Berge und Boote. Die kleine Runde wurde am Ende dann doch ziemlich lang. Vorbei an kleinen Parks, einem Stadtwäldchen und dem Yachthafen. Knapp 5km hatten wir am Ende wieder in den Füßen und langsam wurde es auch Zeit weiterzufahren. Wir hatten noch ein, zwei kleinere Ziele auf dem Plan und am Ende des Tages mussten wir auch wieder die Koffer packen und in der Wohnung etwas „klar Schiff“ machen. Die kleinen Naturparks „Pipers Lagoon“ und „Nest Point“ hatte ich schon vor unserer Tour im Internet ausfindig gemacht und auf meiner Google-Maps-Karte gekennzeichnet. Das erwies sich jetzt als sehr hilfreich, denn so konnte ich meine Fahrerin sicher zu den unscheinbaren versteckten schönen Orten lotsen, die mit dem normalen recht groben Navi gar nicht zu finden gewesen wären.
An der Pipers Lagoon war es richtig windig. Dem konnte man sich auch nirgendwo so richtig entziehen. Wir stiefelten trotzdem 500m die kleine Landzunge am Meer bis zum Ende entlang. Dort angekommen gab es eine kleine Minibucht, die aber ausnahmsweise mal nicht sonderlich fotogen war. Also machten wir auf den Hacken kehrt und kraxelten stattdessen einen schmalen Trampelfand den angrenzenden Hügel rauf. Von oben hatte man wenigstens einen schönen Ausblick auf’s Meer und die vorbeifahrenden Schiffe. Aber alles in allem war dieses kleine Fleckchen Kanada jetzt aber nicht so berauschend, dass es sich gelohnt hätte noch länger dort zu verweilen. Der stürmische Wind hat aber bestimmt auch dazu beigetragen, dass wir schnell wieder im Auto saßen und weiterfuhren.
Das nächste und damit auch letzte Ziel in und um Nanaimo war der Neck Point Park. Keine 5 Minuten von der Pipers Lagoon entfernt. Vom Parkplatz aus schlengelte sich ein kleiner Wanderweg ins Hinterland. Richtig idyllisch mit Natur pur. Über eine kleine Treppe erreichten wir einen kleinen Strandabschnitt an dem kanadatypisch jede Menge Treibholz angespühlt wurde. Ein schöner Ort um ganz relaxed ein paar Fotos zu machen. Während ich versuchte die gesamte Szenerie mit der tollen Landschaft im Bild festzuhalten kümmerte Dani sich wie immer um die kleinen Details am Rande. Plötzlich durchbrach ein durchdringender aber bekannter Schrei die Stille am Wasser. Ein prächtiger Weißkopfseeadler segelte über unsere Köpfe hinweg. Leider zu schnell, so dass ich ihn leider nicht mit der Kamera erwischen konnte. Ich wollte mich schon wieder innerlich ärgern aber dafür war der Moment viel zu schön. Ich fand mich also schnell damit ab und wenig später erforschten wir den kleinen Park weiter. Wie es der Zufall wollte, entdeckten wir den Adler dann doch noch. Er saß hoch oben in einem Baum und hatte wegen dem starken Wind Mühe, sich dort zu halten. Seine Federn wurden vom Wind immer wieder aufgefächert. Der Nachmittag war dann auch plötzlich schon wieder sehr weit fortgeschritten. Also machten wir uns auf den Rückweg. Zunächst zum Auto, dann mit selbigem weiter Richtung Unterkunft.
Dort angekommen kümmert wir uns erstmal darum, unsere sieben Sachen wieder ordentlich zu verpacken. Dann gab es noch was auf die Gabel und damit war unser letzter Abend in Nanaimo auch schon angebrochen. Wieder mal aufregende und eindrucksvolle Momengte, die wir hier erlebt hatten. Aber die richtig aufregenden Tagen sollten noch vor uns liegen. Das konnten wir natürlich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Bis dahin hieß es dann zum letzten Mal: Gute Nacht, Nanaimo!