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Kanada 2016: Tag 18/19 – Calgary… und Tschüss!

Der letzte Morgen in unserer mobilen Behausung war angebrochen. Nach dem Frühstück verpackten wir die letzten Kleinigkeiten und fuhren los. Unser finales Etappenziel war Calgary. Von dort sollte morgen Nachmittag unser Rückflug nach Frankfurt gehen. Woran wir vor einigen Tagen noch keinen Gedanken verschwendeten wurde jetzt bittere Gewissheit: Das Ende unserer Reise stand kurz bevor.
Schon kurz nachdem wir Waterton verlassen hatten, bogen wir Richtung Bison Paddock Loop ab. Dieser naturbelassene Rundkurs am Rande des Waterton Lakes Nationalpark bietet die Möglichkeit, eine Bison-Herde quasi in freier Wildbahn zu sehen. Wenn man Glück hat und die Tiere nicht gerade irgendwo versteckt im Schatten rumdösen. Da es noch sehr früh war, hatten wir die begründete Hoffnung, dass die Tiere sich schon zeigen würden. Lange war von ihnen nichts zu sehen. Erst kurz bevor wir den Loop durchfahren hatten, entdeckten wir paar Bisons in einiger Entfernung vor einem kleinen Waldstück. Wirklich lange hatten wir aber nichts davon, da die Tiere wenig später hinter einem Hügel verschwanden und nicht mehr zu sehen waren. So verließen wir mit nur wenigen Fotos im Kasten den Rundkurs und bogen Richtung Calgary auf den Highway 6 ab. Knapp 280 Highway-Kilometer durch die Prärie Albertas lagen vor uns. In Pincher Creek gab es einen kurzen Tankstop. Auf dem weiteren Weg nach Calgary zogen jede Menge Felder und Weiden an uns vorbei. Die landschaftlichen Highlights der letzten Tage bzw. Wochen waren vorbei. Das Auge bekam nun nicht mehr viel geboten und so wurde die Fahrt etwas zäh. Kilometerfressen war angesagt. Gegen 13h erreichten wir CanaDream in Calgary. Die letzten Sachen wurden gepackt und parallel nahm eine eifrige Mitarbeiterin bereits unseren Wagen ab. Alles roger! Im Büro erledigten wir den letzten Papierkram und warteten dann im Lounge-Bereich auf unseren Shuttletransfer zum Hotel. Um 13:40h war Abfahrt, gegen 14 Uhr checkten wir im Hotel „Sandman Airport“ ein. Kurz aufs Zimmer, etwas frisch machen. Anschließend orderten wir ein Taxi nach Downtown und reservierten uns auch einen Platz im hoteleigenen Shuttlebus zum Flughafen für den morgigen Nachmittag.

Das Taxi ließ uns auf unseren Wunsch hin in Chinatown raus. Der Taxifahrer, indischer Herkunft, verwickelte uns auf dem Weg dorthin in Gespräche über Deutschland und Hitler. Irgendwie befremdlich. An der „Dragon City Mall“ endete die Fahrt. Wir schlenderten kurz durch die Halle und an ein paar Geschäften vorbei. Wie zu erwarten, gab es hier sehr spezielle Angebote. Für uns war das aber irgendwie alles nichts und so traten wir wenig später wieder ins Freie. Unser Ziel war es, etwas abseits der Straßen ins Grüne zu kommen. Genauer gesagt in den Prince’s Island Park. Dank einer kleinen Straßenkarte konnten wir uns gut orientieren und wurden bei der Gelegenheit auch wieder von der Hilfsbereitschaft der Einheimischen überrascht. Kaum hatten wir die Karte aufgeklappt und einen fragenden Blick hineingeworfen sprachen uns Leute an, ob sie uns helfen könnten. Sowas haben wir bisher nur in Kanada erlebt.
Der Park an sich war recht schön angelegt. Hier und da gab es kleine Menschenansammlungen. Wir brauchten eine Weile, um zu begreifen, dass es sich dabei um „Pokémon Go“-Rudel handelte. Auch hier in Calgary wurde die App also massenhaft gespielt. Nach einer kleinen Runde durch den Park schlugen wir den Weg Richtung Downtown ein. Wir genehmigten uns dort erstmal einen kleinen Snack und schlenderten dann noch ein wenig durch die Geschäfte. Etwas ausgiebiger erkundeten wir dann noch das kleine Areal rund um den Olympic Plaza. Den hatten wir im Jahr zuvor irgendwie links liegen lassen. Am späten Nachmittag ging es für uns dann mit dem Taxi wieder zurück zum Hotel. Abends ließen wir unsere Reise im angrenzenden Restaurant CHOP bei einem leckeren Essen etwas Revue passieren. Zu unserer Freude gab es für uns sogar noch eine riesige Dessert-Platte kostenlos. Die Küche hatte es bei einer Bestellung wohl zu gut gemeint und unser Kellner war der Meinung, dass wir es ja wohl vertragen könnten. Na sicher, immer her damit! Anschließend waren wir pappsatt.
„Das war’s dann also!“, schoss es uns beim Gang zurück ins Hotelzimmer durch den Kopf. Mit einer gehörigen Portion Wehmut läuteten wir das Ende des letzte Abends in Kanada ein. Gute Nacht, Calgary!

Abreisetag

Beim Frühstück kam uns der Gedanke, dass die freie Zeit bis zum 15 Uhr-Transfer zum Flughafen eigentlich nicht mehr sinnvoll genutzt werden konnte. Daher entschieden wir uns, den Transfer vorzuziehen. Wir hatten Glück, dass es für den 12-Uhr-Bus noch freie Plätze gab. So wurde die Wartezeit am Hotel etwas übersichtlicher. Pünktlich standen wir am Eingang des Hotels, um auf den Transferbus zu warten. Mit uns ein weiteres Pärchen aus Deutschland. Es wurde 12 Uhr. Es wurde 12:15 Uhr. Kein Bus zu sehen. Gegen 12:30h fuhr er dann vor. Es hatte wohl Abstimmungsprobleme mit der Rezeption gegeben. Aber unser Flug ging ja eh erst gegen 17 Uhr. Von daher für uns kein großes Problem.
Um 13 Uhr betraten wir die heiligen Hallen des Flughafen Calgary. Und wie schon beim Hinflug in Frankfurt durften wir uns auch dort mit den Check-In-Terminals duellieren. Diesmal ging aber alles glatt und so konnten wir mit den Tickets in der Hand in den nächsten Abfertigungsbereich vorrücken. Hier warteten dann wieder nette Damen am Schalter auf uns. Irgendwie war aber doch etwas schief gelaufen, so dass die gute Frau von AirCanada, die Kofferaufkleber ein zweites Mal drucken musste. Unsere frisch gedruckten konnten wir dann wieder entfernen. Na, wenn’s hilft!
In der Wartehalle des Flughafens schlenderten wir erst ein wenig durch die kleinen Shops, um dann bei Starbucks dem drohenden Koffeinmangel entgegenzuwirken. Die übrige Zeit verbrachten wir dann mit Warten. U.a. machte ich mich daran wichtige Eckpfeiler für dieses Reisetagbuch zu notieren. Noch waren die Erinnerungen ja frisch. Mit dem zur Verfügung stehenden WLAN konnte man aber auch die übrige Zeit ganz gut überbrücken. Dann wurde es plötzlich dunkel. Ein heftiges Unwetter zog auf. Den Durchsagen nach zu urteilen mussten sogar einige Flüge verschoben werden. Aus der Entfernung konnte man sehen, wie helle Blitze über der Skyline von Calgary zuckten. Der Wind peitschte den Regen gegen die großen Fensterflächen der Wartehalle. Auf unseren Flug sollte das ganze aber Gott sei Dank keinen Einfluss haben. Der Flug wurde relativ pünktlich aufgerufen und wir konnten uns in das übliche Chaos des Boarding stürzen. Einigen Personen steht ja die Panik nicht mitzukommen förmlich ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder also, dass mit Ellbogeneinsatz versucht wird, wichtige Plätze in der Warteschlange zu überspringen. Leute gibbet!
Der Flug an sich verlief völlig normal. Das später von Air Canada gereichte Frühstück verdient die Bezeichnung „normal“ hingegen nicht. „Schlechter Witz“ trifft es da schon eher. Sei’s drum. Wir landeten pünktlich in Frankfurt und unsere Koffer waren mit die ersten, die vom Band fielen. So konnten wir uns zügig nach draußen begeben und ein Taxi ordern. Wir riefen dazu unser Taxiunternehmen des Vertrauens in Dietzenbach an, da diese wesentlich günstiger sind als die normalen Taxen vor Ort am Flughafen. Nach ein bisschen Wartezeit, die u.a. mit den ersten Anrufen bei der Familie überbrückt wurde, fuhr das Taxi vor. Rund 45 Minuten später drehten wir den Schlüssel im Türschloss zu unserer Wohnung. Ende. Das war’s! Der Kreis hatte sich geschlossen und ganz viel Wehmut machte sich breit. Aber nur bis zum nächsten Mal, Kanada!

Wir sagen DANKE an alle, die unser Reisetagebuch eifrig verfolgt haben. Wir hoffen, dass wir mit unseren Bildern und Texten ein bisschen Kanada-Feeling zu euch transportieren konnten.

Zum Abschluss wird es in ein paar Tagen noch ein kleines Resümee und eine Best-of-Bildershow geben. Also bleibt dran… 😉

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